Samstag, 31. Juli 2010

Die Gurkenhebebühne


Ich bin gerne gewillt anzuerkennen, dass die Gurkenhebebühne kein Schweizer Phänomen ist, doch mir ist diese zugegebenermaßen nicht unpraktische Erfindung eben erst hier in Basel untergekommen. Denn ja, aus dem Chemieunterricht weiß man noch, dass man nicht mit Gabeln rumstochern soll im Gurkenglas, eine Gurkenzange aus Holz ist nicht in jedem Haushalt eine Selbständigkeit und wenn man dann einfach so in der Essigessenz herumfingert, dann hat man den Geruch mindestens bis zum nächsten Mal Geschirrspülen an den Fingern.
Ich hab nichts gegen Gurkensudodeur, Liebkosungen hab ich auch keine auszuführen, dennoch: Die Gurkenhebebühne ist eine Alltagserleichterung, eine Errungenschaft, die einem den vollkommen unbedenklichen und überaus gesunden Gurkenkonsum erleichtert, so lange erleichtert, bis nur mehr ein paar Gürkchen im Glas schwimmen, die sich durch das beständige Heben und Senken der Gurkenbühne unter diese verloren haben.
Diese Gurkenindividualisten kann man durch Schräghalten der Hebebühne versuchen zu fischen oder sich einfach auf altbewährte Weise angeln.
Denn ja, trotz allem: Ein Leben ohne Gurkenhebebühne ist noch immer vorstellbar!

Montag, 26. Juli 2010

Füdlischwinger

Mit ziemlicher Verspätung ein paar Blüten aus Schweizer Zeitungen. Am 1. Juli 2010 fragte eine Schlagzeile auf dem Titelblatt der Blick: "Was darf bei Dessous hervorblitzen und was nicht?" Das ist schon mal eine gute Frage aber es ging weiter: "Wie bleiben Brust und Füdli in Form?" In der Rubrik Mode & Beauty hätte es vermutlich Antworten darauf gegeben, jedenfalls wurden "Sommermoden-Trends mit Gebrauchsanweisung" angekündigt. Ich las aber nicht nach, sondern behielt mir Füdli als Wort, dessen Bedeutung ich nicht kenne und so selbst mit Sinn füllen darf (demnächst eine Füdli-Abhandlung an dieser Stelle bzw. ein Foto).
In der Aargauer Zeitung eben jenes Tages wiederum wurde gefordert: "Die Schwinger sollten neun Kränze holen bei der Eidgenössischen" Wer oder was sind die Schwinger? Was machen sie? Sport? Begräbnisse? Sind die Kränze gut oder traurig?
Ach, schön ist es in der Fremde zu sein, man kann sich so viel fragen und wundern.

Sonntag, 25. Juli 2010

Erlauflesen


Die Lesung mit vermutlich höchster Gesamtniederschlagsmenge überlebte ich neulich in der Brau- und Messestadt Wieselburg.

Literatur & Wiese
hieß die Veranstaltung vom Kulturverein halle2. Dafür, dass aus Wiese Brücke wurde, sorgte der nichts Gutes prophezeiende Wetterbericht und pünktlich zu Beginn der Lesung brachen die Wolken auch beeindruckend hernieder auf das zwei Messehallen verbindende und die Kleine Erlauf überquerende Glied in Glas und Rot.

Da im Wiesenfall bei einem Mostheurigen gelesen worden wäre, gab es auch – wir sind ja immerhin im Mostviertel – nur Most und der hat gut 8 % Alkohol, dass da danach mit lokalem Bier zurück getrunken werden musste, war allen Nichtnachhausegehwilligen klar wie Obstler.

Für mich bleibt Wieselburg jedenfalls als Brücken- und Leuchtenstadt in Erinnerung, denn der Traditionswurstbetrieb Moser überbrückt mit seinem Fleischverarbeitungskomplex die Bundesstraße und diese wiederum wird von ästhetisch ansprechenden Solarenergieleuchten mit Bewegungssensoren gesäumt.
Schwarze Pute
heißt das Aushängeschild der 35 mal mit Verdienst-Medaillen dekorierten Gebrüder mmm...Moser, die Saumaisen sind auch nicht zu verarchten und beim Reschinsky kann man überdies gut Eiskaffee schlürfen.
In Summe ein lukullischer Aufenthalt.


Mittwoch, 21. Juli 2010

Zurückbergen

Ich sah auf das Meer
Und sagte: Adieu!
Das war's dann wohl wieder
Muss zurück in die Berge
Die brauchen mich dort
Haben ja sonst nicht viel
Abgesehen von Höhen
Mehr nicht

Sonntag, 18. Juli 2010

Der Meerfreischneider

Ich sah auf das Meer.
Da wellte sich was.
Schlecht verlegt, dachte ich.
Schäumt ja vor Wut. Wirft sich hoch, schlägt Falten.
Rausschneiden und neu verlegen, dachte ich.
Klarer Fall von Pfusch.
Stanleymesser her: Reinstechen, rausfetzen, neu machen.
Farbe kann ruhig bleiben. Blaugrün ist ja dankbar.
Wer ist der Zuständige für diesen Wellenwurf?, fragte ich.
Und mit Verlaub, ich verspreche Besserung.
Ja, ich habe Hand, Fuß und Sachverstand.

Hab schon zigmal Meer verlegt.
Kommt man ja nicht umhin als weltgewandter Mensch.
Ist ja zu zwei Drittel blau die Welt.
Der Rest ist Hoffnung, jaja.
Mehr als ein Rauschen war nicht zu vernehmen.
Seltsame Person, dachte ich, soll doch froh sein, dass sich wer kümmert.
Nur im Sand verläuft sich ja alles von selbst.
Wer mehr will, braucht Pflege.
Ich diene mich an, ich bin bereit, sagte ich.
Ich zückte mein Messer, der Boden zuckte.

Schlecht verlegt und schreckhaft, dachte ich.
Klarer Fall von Gewissensbissen.
Vielleicht gleich mit dem Freischneider behandeln, dachte ich.
Ich startete Freund Freischneider, gab Gas und sprach:
Ich erlöse dich von deinen Sünden, Umständen und Grundverhaftungen.
Mach dich frei, lass los, heb ab!
Meerspäne und Gischtfetzen flogen, Sandbänke wurden auf die Plätze verwiesen, der Horizont plan gehobelt und Strandgut trat die Stelle von Universalunheil an.
Im Urlaub darf man sich die Landschaft schon zurecht rücken, dachte ich, denn:
Der Urlaub ist ein Spiel- und Handlungsfreiraum.
Was ja schon fast aphoristische Qualitäten hat und somit als Moral herausgehoben werden kann.

Eine Schlusspointe vielleicht?
Strandgut, Sandbank und Sonnensegel machen Urlaub am Bauernhof.
Strandgut schleppt Buttermilch ab, Sonnensegel Strohstreu und die Sandbank bleibt auf der Sackkarre hocken. Gemeinsam machen sie sich ein Fass ohne Boden auf, lassen die Schwarte krachen, die Sau raus und die Sonne rein. Alle sind erleuchtet und erkennen sich gegenseitig. Worauf eigentlich nichts mehr folgen kann.
(Fortsetzung folgt)



Freitag, 16. Juli 2010

Mehr Schaf bitte!

Ich sah auf das Meer.

Klar war da was.
Das Wasser.
Mehr braucht's nicht am Strand.
Flossen vielleicht und etwas Öl auf der Haut.
Im Salat auch.
Gurken und einen Schnorchel.
Eventuell Essigreiniger und Schwamm drüber, wenn's nicht passt.
Wind bringt auch meist was: Böen, Brösel, Körner und Oliven.
Muss man alles mögen. Ist natürlich heiß hier.
Deshalb ist man ja da. Heißt ja:
Sommer, Sonne, Tomatensalat.
Ist man ja gleich ein anderer Mensch.
Kann man ja gar nicht oft genug betonen;
Dass Schafkäse süchtig macht.
Andere Länder – andere Sitten.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Die Meeresfinsternis

Ich sah auf das Meer. Da leuchtete was.

Hell, dachte ich. Hält kein Mensch aus, dachte ich.
Also ohne. Ist ja die Sonne.

Ich ließ mich blenden. War keine Sonne.
War bloß ein Schein.
Schau, schau, dachte ich. Schein gelegt.
Klug gemacht, dachte ich. Helle, helle.

Ich strahlte.
Kann ich auch, dachte ich. Mach ich gleich, sagte ich.
Da wurde es finster. Dunkel von da bis dort.
Kein Auge trocken, nur Wüste aus Samt.
Samt Entourage aus schwarzer Luft.
Der Himmel verschraubt. Der Horizont auf Urlaub.
Auf und davon und alle Sichtbarkeit im Gepäck.
Alles Sand, Nass, Finster.

Gar nicht gemütlich, zumal am Meer.
Stellt man sich ja anders vor im Urlaub.
Ging dann doch ins Wasser. Nackt, sah ja kein Mensch.
Wollte ja doch, hatte ja auch... Bezahlt für alles nur nicht Helle.
Die setzt man voraus. Vorausgesetzt man beschäftigt sich mit elementaren Dingen.
Geht ja auch alle an, so eine Helle. Nervt ja, so ein Finster.
Gibt ja schon Nächte genug – Tag für Tag.
Da braucht's nicht auch noch im Urlaub, im Sommer, am Meer...
Man stelle sich vor... Vergleichsweise ungünstig.

Vergleichsweise schönes Wort: ungünstig
Vergleichsweise auch. Vergleichsweise ungünstiger Zeitpunkt das grad festzustellen.
Aber müsste man mal aufkochen diesen Wortauflauf.
Vermutlich schwere Kost für karge Sprachler. Welcher Mutter auch immer.

Doch zurück zum Finster. Wo war das nochmal?
Schwer zu beschreiben.

Auf der anderen Seite der Helle.

Aber wie da bloß rankommen?

Umstülpen, dachte ich.
Umstülpen ist auch schön.
Vergleichsweise ungünstig allerdings ein umgestülpter Magen.

Zumal im Urlaub, man stelle sich vor...
Sand, Meer, Kotzen.
Vermutlich vergleichsweise bunt, farbenfroh, oh...

Das Finster war weg. Das Blatt nicht mehr weiß.
Ich habe geschrieben, sagte ich.
Das fängt ja gut an, dachte ich und hörte vorerst auf, um Neues zu erfahren.

(Fortsetzung folgt)


Sonntag, 11. Juli 2010

Wutbrodeln

Das Pils fließt in Strömen und wird gestemmt von Trägerleiberlträgern mit Ornamenttätowierungen. Ein hurtiges Männerrudelbiersaufen ist das.
Eine methodische, auf dichtes Beisammensein ausgerichtete Kurzurlaubspraxis. Geselliges, verdientes, längst fälliges Ferienfeeling, sagen sie sich womöglich.
Jaja, trinkts nur Beck's ihr Peckerlbizeptsbierbauchhohlköpfe! (NEIN, das ist im konkreten Fall kein Ressentiment denn ich musste mir ja auch ihre Gespräche, ähm, nein, ihre verbalen Auswürfe mit anhören.)

Vielleicht wäre doch auch ein guter Menschenhasser aus mir geworden.
Ich müsste nur öfter wenig schlafen, dann schlechten Kaffee trinken und schon vor 9 Uhr ungut aufstoßenden Männerherden begegnen. Ich denke, dann tät's schon auch ganz gut wutbrodeln aus mir.
Ob Glutgriller als Auszeichnung oder Schmähung gilt in Grillkreisen frag ich mich grad. Und dass das vermutlich in Profigrillkreisen anders betrachtet wird, als in Hobbygrillkreisen. Dass ich Hunger haben dürfte verrät mir dieser Gedanke, der schon eher ein Gedankenkomplex als ein Gedankenblitz ist und Blitzgrillen ist vermutlich die BBQ-Variante im Parnass.

Freitag, 9. Juli 2010

Flugschreiber

1
Im Propellerflugzeug „August“ der air berlin wurde mir im Flug nach Nürnberg von einer blond bedutteten Stewardess mit Gardemaß und dem Namen „Ludwig P.“ am Revers der Uniform eine Butterbreze offeriert, die auf der Dickseite mehrere Einstechmahle aufwies. Die Breze wurde dadurch bebuttert. Es gibt also ein Buttereinspritzgerät für Brezen. Willkommen in Bayern!
2
Viele Billiganzüge und vermutlich semiwichtige Vollblutgeschäftsreisende mit an Unsäglichkeit der Handgepäckstaschenwahl bloß von der Krawattenwahl getoppten Geschmacklosigkeit.
3
Die Flughafenarbeiter in Nürnberg tragen den Lärmschutz mit Bügel unten rum. Haben so quasi einen zusätzlichen Kinnschutz und zerstören sich dadurch nicht diverse windresistent gestylte Frisuren. Ich bin der Meinung, das ist ein sehr formbewusstes Verhalten.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Sinnlichkeitsaffekt


Überhitzt (Teil 6)

Der Mensch ist aus krummem Holz geschnitzt, ist also quasi ein Kantholz“, rekapitulierte sie „und so also auch du“, legte sie nach, „doch es sei mir jetzt grad einerlei“, relativierte sie, denn Der Affekt gehört immer zur Sinnlichkeit, durch was für einen Gegenstand er auch erregt werden möge.“

Ich versuchte zu überhören, dass mich der Kant-Dumbo gerade eben zum unförmigen, ungehobelten Gegenstand machte, sagte mir, gut-gut, sie wird mich dennoch zu gebrauchen wissen. Fasste nach ihrer rechten Hand, die natürlich irgendwo unter ihrem Ohrenauflauf begraben war und fragte schlicht, ob sie leicht mit mir gehen wolle.Yep“, quittierte der Kant-Dumbo positiv.

Dann gingen wir in die Büsche und seither miteinander und ich muss ehrlich sagen, dass ich mir gehen mit Dumbo Kant in meinen kühnsten Träumen nicht so cool vorgestellt hätte. Wir haben uns gefunden, wir haben uns gerne und wir sind erhaben gegenüber Anfeindungen aller Art und „Erhaben nennen wir das, was schlechthin groß ist.“

Das mag nun zwar ein unvermitteltes Ende sein aber einen Text mit: „Sie schaute mich mit ganz großen Ohren an!“ zu beginnen und mit: „was schlechthin groß ist“, zu beenden, muss man erst einmal so hinkriegen.
Apropos hinkriegen: Kants letzte Worte waren: „Es ist gut.“
So kann man natürlich auch enden.

ENDE

Montag, 5. Juli 2010

Mutterrüsselsehnsucht


Überhitzt (Teil 5)

Baby mine“ schmalzte ich nun vor mich hin und dann zack-bum-klar: Dumbo! Ohren, fliegen, großes Kino, schmacht und schmalz und Baby mine! Du musst Dumbo, der fliegende Elefant sein, sagte ich natürlich nicht, dachte ich mir aber, metaphorisch versteht sich (Denken ist ohnehin Reden mit sich selbst). Quasi die Ausgestoßene mit besonderen Fähigkeiten, von der vertrauten Umgebung getrennt, für Anderes bestimmt aber eigentlich doch sehnsüchtig nach dem Mutterrüssel und Streicheleinheiten.

Sie schien das Erkenntnisleuchten in meinen Augen richtig zu deuten und machte etwas erfrischenden Wind mit ihren Ohren. Noch immer aber beschränkte sich unser Flirt lediglich auf Augenkontakt und Spontananalyse, gesagt hatte weder Dumbo, noch ich etwas. Es wurde aber langsam Zeit und weil mir jetzt keine weiteren Weisheiten eingegeben wurden, haute ich alle Anstandsregeln über den Haufen, nahm all meinen Mut, mich meines eigenen Verstandes zu bedienen zusammen, versuchte es mit der mir ureignen Urwaldmethode und sprach:

Du Dumbo – ich Tarzan, komm, lass uns lianen, lass uns Leine und ausziehen, deine Ohrlawine macht mich ganz mulatschak.“
Ein Anfang, ja. Aber wie weiter?
(Fortsetzung folgt)

Sonntag, 4. Juli 2010

Das absolute Gehör

Überhitzt (Teil 4)

Da trat erneut der alte Ostpreuße auf den Plan und flüsterte mir Weises: „Alles, was die Natur selbst anordnet, ist zu irgendeiner Absicht gut. Die ganze Natur überhaupt ist eigentlich nichts anderes, als ein Zusammenhang von Erscheinungen nach Regeln; und es gibt überall keine Regellosigkeit.“

Ja die Natur, durchzuckte es mich. Hammer, Amboß, Schnecke. Trommel, Trichter, Fell. Die Natur ist schon so ein Hund, der sich nichts scheißt. Undurchschaubar so eine Natur und unergründlich überdies. Und sie ist eben ein Naturwunder. So muss man sich vermutlich das personifizierte absolute Gehör vorstellen, schoss es mir.

Diese Ohromnipräsenz muss das Gegenstück zu Johannes Elias Adler sein, das Schlafes Bruder Gegenstück, das Schlafes Bruder Yang. Und apropos Adler, fliegen, Schwingen und so. Da war doch was mit Ohren und fliegen.... nachdenken, nachdenken, nachdenken.

Das absolute Gehör in Menschengestalt also und zwar in diesem Fall eben mit nach außen gestülpten Qualitäten, quasi die Visualisierung des optimalen Gehörsinns. Ein einzigartig Ohrwunder fürwahr! Schön und gut, doch was nun?
Denkpause. Peinliche Denkpause. Stille. Peinliche Stille.
„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, erbarmte sich der naseweise Kalingrader meiner und: Suche nach Erhörung und dem Steigbügel!, gab mir wer ein, vermutlich ein Hormoncocktail.
(Fortsetzung folgt)

Samstag, 3. Juli 2010

Rumbagurke


Überhitzt (Teil 3)

Ja, was dann?
Auch so eine Frage. Eine große, große Frage, die doch auch schon ganz großartig besungen wurde.
Wenn kein Schi mehr wachst, kein Hund mehr platzt: Was dann?
Wenn kein Schwein mehr grippt, kein Schnaps mehr kippt: Was dann?
Wenn keine Kuh mehr kühn, keine Ohren mehr glüh'n: Was dann?
Ja dann ist es zu spät, tadamtam, um nach Hause zu gehen.

Summte-singte-sang ich im Geiste und fragte mich gleichzeitig, von wem verdammt dieser Was dann?-Ohrwurm war. Vermutlich vom alten Bockelmann Udo. Dem Merci-Cherie, fünf Minuten vor Zwölf, Ich wünsch dir Liebe ohne Leiden und Griechischer Wein Ohrwurm-Udo.
Und schon hatte ich das Pfeifen und die r-r-ritsch-ratschende Rumbagurke von Die Sonne, r-r-r die Sonne und du r-r-r im Kopf und entflammte vollends für das mir gegenüber stehende Ohrwunder, wusste allerdings nach wie von nicht: Was dann?
(Fortsetzung folgt)

Freitag, 2. Juli 2010

Noch immer Ohr

Überhitzt (Teil 2)

Am Anfang war der Satz: Sie schaute mich mit ganz großen Ohren an!
Das klingt schon eher nach einer spannenden Geschichte. Steigen wir also darauf ein.
Sie schaute mich mit ganz großen Ohren an! Gut, dafür konnte sie nichts. Das macht sie wohl immer so. Das liegt in der Natur der Sache, in der Natur ihrer Ohren. Und ja, was soll ich sagen, mich hatte sie damit quasi im Sack, eingetütet wenn man so will, beziehungsweise, im konkreten Fall wohl das treffendste Bild: mich hatte es über ihre Ohren gehauen.
Lass dich rüsseln tropfes Tier, gurrte ich, gurrte ich in Gedanken.
Sie indes schaute mich noch immer ganz Ohr an.

Hammer, Amboß, Schnecke. Trommel, Trichter, Fell.
Dickes Fell, dünne Haut, armes Ding, dachte ich mir und weiter, ob sie wohl weiß, was schon der große Königsberger sagte, nämlich: „Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen. Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.“

Ob sie sich daran hält?, fragte ich mich und was sie wohl von mir hält, wenn ich ihr eröffnete, dass ich hoffte, mich mit ihr heute noch in den Schlaf lachen zu können?
Kommt das an? Kommt das durch? Was kommt dann? Wie weiter?
Hoffen, lachen, schlafen alles gut und recht und billig und besser als verzagen, weinen und schlafwandeln. Aber eben was dann?
(Fortsetzung folgt)


Donnerstag, 1. Juli 2010

Überhitzt


Oder: Ich heiße Sommergeschichte

Am Anfang war das Wort Schneuzschnetzeltüchlein.

Doch so konnte es nicht weiter gehen. Deshalb trat man die Ohren wieder zurück.
Ja, damals trat man die Ohren noch, denn Uhren zum Drehen waren noch nicht geboren. So konnte man erneut auf den Anfang warten.

Diesmal ließ er sich Zeit und war offenbar bemüht, keine Wortwitzschwäche an den Tag zu legen. Er quemte sich nicht nur, der Anfang. Er bequemte sich sogar. Ja, er gemütete sich überdies, gemütlichte sich richtig ein und ließ uns alle warten. (Fortsetzung folgt)