Dienstag, 5. Januar 2010

Die Vorbereitung

Manès Sperber: Wien eine Träne im Ozean 2 (Seite 106-160)


Zweiter Teil: Die Vorbereitung
In diesem Teil geht es um die Vorbereitung auf die Revolution. „So erhaben ist eine Revolution, daß es lohnt, für sie zu leben, daß alle Gegenwart blaß, schal wird, wenn sie nicht der Vorbereitung der großen Umwälzung dient.“ (S. 115) Dojno in Wien. Erst bei bei Edi und Relly auf Werbetour, Edi bleibt hart, Relly ist weich, hatte früher ein Gspusi mit Dojno, dann bei seinem ehemaligen Professor dem Historiker und Philosophen Baron von Stetten.
Stetten ist einer, der alle Welt heraus forderte, „weil es ihm Spaß machte“ und der immer gegen das war „woran gerade die Zeit sich besoff, um sich sodann als die große gerieren zu können“ (S. 122)
Dojno fühlt sich dem Professor in der „Technik des Denkens“ nahe, stimmt jedoch inhaltlich selten mit ihm überein. „Es wäre falsch gewesen, ihm zu folgen, es war richtig, ihn nie zu verlassen.“ (S. 124);

Der Professor führt Dojno seinen Wandel vor Augen: „Aber jetzt haben Sie überhaupt keine Gedanken mehr. Sie haben nur eine Meinung. Und der Pöbel, die organisierte Meinung, die man Partei nennt, hat Sie.“ (S. 127) Die Nachricht des bevorstehenden Generalstreiks lässt Dojno zurückkehren (nach Deutschland und zu Gerda). Doch gestreikt wird nicht: „die unteren Funktionäre haben es nicht verstanden.“ (S. 164ff)

Wahrheit des Tages: „Die meisten Menschen werden deshalb politisch nie klug, weil sie, was sie erleben, erst erfassen, wenn es Vergangenheit geworden ist.“ (S. 106)

Vertraute Situation: „Kaum hatte sich der Zug in Bewegung gesetzt, begann sie zu essen – mit jener aggressiven Gier, die der Appetit der Traurigen ist.“ (S. 145)

Zu klärende Fremdwörter:
Astarte
: Fruchtbarkeitsgöttin westsemitischer Völker
Rubaschka
: Hemd
Garmoschka
: russische Harmonika