Montag, 28. Juni 2010

Gruppenreisen

Zug mal wieder.
2. Klasse railjet inmitten einer Schweizer Reisegruppe. Staniolpapier raschelt, Jausenboxen schmatzen auf, Käsewinde und Wurstschwaden erobern den Großraumwaggon. Grad gefrühstückt und schon wieder fressen! Und Unterhaltungen über mehrere Sitzreihen hinweg. Salamifettfetzchen schießen durch die Luft und die Reiseleiterin nimmt die Bestellungen fürs Mittagessen auf.
Gruppenreisen: Fressen und scheißen und am Fenster Landschaft vorbei ziehen lassen. „Lauter Knöpfeli am Klo. Alles automatisch und tip-top modern.“
„Faschiert? Was soll denn des sein? Hon i no nie kehrt. Nemmer besser Tügware.“
Aber so ein Faschiertes, bin ich geneigt einzugreifen, so ein Fasciertes schisse sich leichter. Das wurde nämlich durch den Fleischwolf gejagt, klein gemacht und hinterher notdürftig wieder zusammen gepappt und der Kartoffelstampf geht auch runter und raus wie nix. Aber ich bleibe ruhig. Die sind ja nur gut gelaunt, bereits wach und übertrieben fröhlich, weil auf Gruppenreise; und ich halt morgenmuffelig, noch koffeinunterversorgt und angefressen, weil ich bei dem Lärm und Gestank kein Auge mehr zu tun kann und die Ohren, ja, die haben ja bekanntlich keine Lider. Endlich Buchs! Flucht nach vorn (in die 1. Klasse;-)