Mittwoch, 14. Juli 2010

Die Meeresfinsternis

Ich sah auf das Meer. Da leuchtete was.

Hell, dachte ich. Hält kein Mensch aus, dachte ich.
Also ohne. Ist ja die Sonne.

Ich ließ mich blenden. War keine Sonne.
War bloß ein Schein.
Schau, schau, dachte ich. Schein gelegt.
Klug gemacht, dachte ich. Helle, helle.

Ich strahlte.
Kann ich auch, dachte ich. Mach ich gleich, sagte ich.
Da wurde es finster. Dunkel von da bis dort.
Kein Auge trocken, nur Wüste aus Samt.
Samt Entourage aus schwarzer Luft.
Der Himmel verschraubt. Der Horizont auf Urlaub.
Auf und davon und alle Sichtbarkeit im Gepäck.
Alles Sand, Nass, Finster.

Gar nicht gemütlich, zumal am Meer.
Stellt man sich ja anders vor im Urlaub.
Ging dann doch ins Wasser. Nackt, sah ja kein Mensch.
Wollte ja doch, hatte ja auch... Bezahlt für alles nur nicht Helle.
Die setzt man voraus. Vorausgesetzt man beschäftigt sich mit elementaren Dingen.
Geht ja auch alle an, so eine Helle. Nervt ja, so ein Finster.
Gibt ja schon Nächte genug – Tag für Tag.
Da braucht's nicht auch noch im Urlaub, im Sommer, am Meer...
Man stelle sich vor... Vergleichsweise ungünstig.

Vergleichsweise schönes Wort: ungünstig
Vergleichsweise auch. Vergleichsweise ungünstiger Zeitpunkt das grad festzustellen.
Aber müsste man mal aufkochen diesen Wortauflauf.
Vermutlich schwere Kost für karge Sprachler. Welcher Mutter auch immer.

Doch zurück zum Finster. Wo war das nochmal?
Schwer zu beschreiben.

Auf der anderen Seite der Helle.

Aber wie da bloß rankommen?

Umstülpen, dachte ich.
Umstülpen ist auch schön.
Vergleichsweise ungünstig allerdings ein umgestülpter Magen.

Zumal im Urlaub, man stelle sich vor...
Sand, Meer, Kotzen.
Vermutlich vergleichsweise bunt, farbenfroh, oh...

Das Finster war weg. Das Blatt nicht mehr weiß.
Ich habe geschrieben, sagte ich.
Das fängt ja gut an, dachte ich und hörte vorerst auf, um Neues zu erfahren.

(Fortsetzung folgt)