Montag, 31. Dezember 2012

Romane Galore


Beste nicht besprochene Bücher dieses Jahres.
Gelesen: JA und gerne noch dazu, nur leider nicht geschafft, auch gebührend zu besprechen. Das hat natürlich unterschiedliche Gründe.
Edo Popovic
hab ich nur deshalb entdeckt, weil ich im Literaturhaus Niederösterreich mit ihm lesen durfte (das war im Feber) und um nicht gänzlich unvorbereitet darauf zu sein, hab ich mir KALDA mit nach Kappadokien genommen und am Flughafen von Antalia in der Warteschlange gleich mal die ersten 60 Seiten wie nix und voll Begeisterung weggelesen. In Wien, zuhause, gab ich mir dann den Rest und besorgte mir gleich mehr vom guten Mann aus Zagreb. Mitternachtsboogie und Ausfahrt Zagreb-Süd und demnächst gerne noch mehr. Außerdem veröffentlicht er ja im sympathischen Voland & Quist Verlag und da kann man getrost zur Liebslingsbuchhandlung eilen und nach Mehr verlangen.
Christian Kracht war ja schon immer wichtig für mich. Faserland wesentlicher Bestandteil meiner Diplomarbeit vor über 10 Jahren und IMPERIUM hätte ich mir sicher früher oder später zugelegt, dass ich es aber in Salzburg in der Bücherzelle vor der ARGE Nontal finde und zwar unangetastet und dann natürlich an mich nehme und von einem Tag auf den anderen auslese und zwar in meinem Lieblingshotel in Innsbruck liegend, das es jetzt leider nicht mehr gibt (RIP Hotel Mozart), das ist schon ein sehr, sehr erfreulicher Zufall. Der Kokosnusswahnsinn war natürlich eine rundum überzeugende Wucht, die sich nicht so salopp in eine Nebenbeibesprechung klopfen lässt.
Jörg Albrecht war ja mal Graz-Stadtschreiber und beim Bachmannpreis hat er eine Performance mit Handtuch um den Hals hingelegt. BEIM ANBLICK DES BILDES VOM WOLF war dann mein erstes Buch von ihm und ehrlich gesagt, kam ich anfangs gar nicht so recht rein und es lag lange am Nachtkästchen, das bei mir ja ein Socken- und Unterhosenschubladenkästchen ist. Dann aber, dann zog mich dieser Prekariatstext voll rein. Das rattert und pfeift und ist nah dran an allem, was einem grad so bewegt.
Ich bleibe in Graz, wechsle aber von Wallstein zu Surhkamp, also von Albrecht zu Setz, zu:
Clemens J. Setz und muss mich kurz halten, denn ich habe es noch nicht ganz aufgegeben, über INDIGO zu schreiben. Dieser Roman ist magisch und hat eine ausführliche Behandlung verdient. Ich hoffe, ich hab irgendwann 2013 dafür Zeit.
DEUTSCHBODEN von Moritz von Uslar ist ja schon 2010 erschienen und war lange auf meiner Leseliste, dass ich dem Buch aber ausgerechnet in Kritzendorf in diesem schrägen Sammelsurium aus Floomarkt und Fabriksabverkauf begegnen sollte und es dann im Kilopreis gemeinsam mit anderen Perlen (z. B. Hettche) erstehen durfte, war schon ein sehr willkommener Zufall. Seinen Erstling hab ich ja nicht fertig gelesen und sogar verschenkt, seine Reportagen und seine 99 Fragen Interviews im Zeit Magazin aber lese ich sehr, sehr gern und eine Reportage im besten Sinn ist auch Deutschboden und die Idee dahinter, ein paar Monate in einer deutschen Kleinstadt leben und einfach alles aufzuschreiben ist so einfach wie überzeugend. Nicht minder überzeugend, allerdings schon auch etwas schwerere Kost ist der aktuelle Goetz.
JOHANN HOLTROP
von Rainald Goetz hab ich auf Deutschlandtournee gelesen. Von der Kritik wurde der Wälzer ziemlich harsch behandelt, aber ein tolles Buch ist das schon. Schon klar, so kann man nicht über derartig großartige Bücher berichten aber besser kurz Jahresrückblick-mäßig aufgerollt, als gar nicht gewürdigt und vielleicht schaffe ich es ja doch noch mal die Notizen in Form zu bringen und Stichhaltigeres abzuliefern.

Dienstag, 18. Dezember 2012

Ackerdemie-Montabaur

Das ist das Maskottchen der Ackerdemie in Montabaur.
Montabaur ist beschaulich und im Westerwald. Montabaur hat einen ICE Bahnhof - zehn Jahre schon. Kommt man dort an, steht man erst mal ziemlich in der Pampa, ahnt aber, dass da irgendwo eine Stadt sein muss.
Ist dann auch, mit Schloss, Stadtmauer, Kaserne und Jugendhaus (beste Betreuung von Ivan, vielen DANK!).
In Montabaurs Altstadt stehen teilweise sehr geneigte Fachwerkhäuschen und aktuell ein paar Buden mit Weihnachtskram, Wurstschnickschnack und Glühweindingsbums.
Am Bahnhof wird man von der örtlichen Jugend mit Hang zum Wochenendtrinken freundlich begrüßt mit: "He du mit der grünen Hose und der Brille!"
Es regnet nicht immer hier aber wenn es regnet, dann ist das mit dem Trinken nur zu gut zu verstehen.
Montabaur kann aber auch mit tollen Worten aufwarten.
Ein Firmenwagen preist "Leckortung" an.
Ich bin seit einer Woche unterwegs, immer privat untergebracht und ergo chronisch unterbefriedigt und stelle mir die aufregendsten Dinge unter "Leckortung" vor.
"Wellfleisch" wird auch angeboten. Auch hier beflügelt sich die Phantasie und lässt mich sexuell unterschiedlich Konnotiertes ausmalen.
Jaja, Weihnachten: Fest der Liebe!

Montag, 17. Dezember 2012

Orangerie und Buntkäfig

Zu Mittag sechs Nürnberger und zum Kaffee eine Bambergerin.
Am Abend dann im Karpfenland Pizza.
Ach, dieses Nürnberg ist schon eine kulinarische Hauptstadt.
Und dass Rösterrei Österreich so nah ist, ist mir auch erst hier in dieser phantastischen Kaffeerösterrei aufgefallen.
Bin echt kaffeebohnenberauscht und von guten, billigen Espressi verwöhnt.
Und das in Deutschland!
Löblich, löblich.
Diese Uhr weht übrigens auf Halbmast. Kein Wunder, ist ja fast fünf vor 12.
Und in der Orangerie war ich auch. Das ist das Bildungszentrum und da hat der gute Michl vor 40 60järhigen gelesen. Dann hab ich diese tollen Fußballkäfige entdeckt und war hin und weg.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Passauweia

Der Innkai ist eine ungeschützte Uferpromenade in hellstem Sonnenschein.
Die Altstadt ist ein kunterbunt verwinkeltes Gassensammelsurium.
Die Innstadt ist Bierodeur dominiert.
Die Gasthäuser sind von Pensionistengruppen geflutet, die Küche deftig und günstig.
Das Kaffeewerk ist ein Glücksfund und eine Fm4-Oase.
Der Dom ist ein Barockauflauf mit Orgelpfeifen Sonderzahl.
Der Inn strudelströmt mattkaltklar bedächtig. -
Die Donau ist sich ihres bevorstehenden Einflusses bewusst.
Alles schmuck, hübsch und überschaubar.
Alles einen Tag lang schön und fein aber darüber hinaus wohl bedrückend und zu klein.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Klausur leiwand

Das DUM-Team war auf Klausur. Der Ort musste DUM mindestens enthalten. Das tut Gmunden. Gmunden hat auch einen See, das hilft.
Auf Seen kann man melancholisch blicken und dabei Gedanken fließen lassen. Gmunden hat ein Café Wien (mit Blick auf den See) das hilft auch, vor allem, wenn die Temperaturen winterlich sind und die melancholischen Blicke zu gefrieren drohen.

Gmunden hat außerdem eine entzückende Buchandlung, eine Straßenbahn (sic!), viele Trachtenmodenlodenfachgeschäfte, einen Engelhof und sicher noch allerhand, was wir nicht entdecken konnten, weil wir ja vordergründig dort waren, um DUM-Zukunfts-Dinge zu besprechen.
Das taten wir und so kann man summa summarum sagen: Gmunden tut DUM gut.