Dienstag, 3. Januar 2012

Die Burzeltage der Mohrrübe


Kirsten Fuchs ist die Größte (Lesebühnenautorin).
"Eine Frau spürt so was nicht" heißt die Sammlung von Texten, die das zahlreiche Publikum der legendären Lesebühne "Chaussee der Enthusiasten" schon zu Gehör bekommen haben dürfte und die die LeserInnen des Magazins "Das Magazin" zum Teil schon gelesen haben sollten. Jedenfalls ist die diese Textzusammenstellung das reinste Vergnügen und dass das Buch, wie alle Voland & Quist Bücher, mit CD ausgeliefert wurde, ist natürlich das Tüpfelchen auf dem i. Jetzt sollte eigentlich ein Eigenschaftswort mit i folgen, um das gebührend zu unterstreichen, aber da ist die Auswahl insgesamt ja leider beschränkt. Irre? Nein. Irre gut, das ja.
Kirsten Fuchs macht aus jeder Alltagssituation einen originellen, lesbaren, untehaltsamen Text, der oft auch formal überrascht. Die großen Themen: Liebe, Männer und Kinder werden erschöpfend, erheiternd und erleuchtend abgehandelt. Erhellend auch die psychohygienische Funktion von Burzeltagen oder auch die Mohrrübe als patentes Tool die Welt zu erklären.
Mehr Beispiele sollen an dieser Stelle gar nicht gegeben werden, ein Leseratschlag allerdings schon. Bitte das Buch nicht ohne Absetzen lesen. Da setzt der Übersättigungsgrad zu früh ein und es kann nicht alles gebührend gewürdigt werden.
"Eine Frau spürt so was nicht" gerne am Nachtkästchen, unter dem Kissen, am Spülkasten oder wo auch immer es leicht griffbereit ist, ablegen und immer wieder aufschlagen, zuschlagen und nachschlagen (alte Lexikon-Lesart). Und obwohl die große Geschenksverbreitungszeit grad vorbei ist, dieses Buch gerne lieben Menschen schenken.