Sonntag, 7. Mai 2017

Natakthari und Reise-Knowhow

Autos dürfen hier noch alles. Zebrastreifen sind rar. Dafür gibt es Fußgängerunterführungen unterschiedlichster Grindstufen.
Jacobs macht Nescafe instantmäßig Konkurrenz.
Überall überfallen einen Leuchtschriftbänder mit mehr Informationen, als ich will.
Die Uhrzeit wird einem von überall eingehämmert und die arabischen Zahlen zerstören das ästhetische, georgische Schriftbild.
Eingelegtes Gemüse ist hier noch wirklich sauer. Selten so das Gesicht verzogen, hat aber was. Auch auf sauer trinkt man am besten: Natakthari (süßlich).

Gamardschoba lässt sich aussprechen und ist bei Begrüßungen angebracht. Danke heißt madloba.
Das geht, das kann ich. Bitte gibt's nicht. Das geht auch, kann ich auch.
Reiseführer - im konkreten Fall: Reise Knowhow - sind over. Schwer, schwer hinterher und nicht etwa old school sondern altbacken (für 90er Jahre Backpacker).
Bohnen machen in und mit einem hier noch das, für das sie berüchtigt sind.
"Warum denn nicht?", sagt die dauerkommentierende - vermutlich Insitutsvorständin - neben mir während des Foto-Vortrags von Anja Manfredi in der Österreich Bibliothek, die mehr Schweizer zeitgenössische Autor_innen lagernd hat als überhaupt österreichische Literatur.
Morgen dann drei Bücher mehr, morgen mein Tag, mein Abend, mein Auftritt.
Jetzt aber wieder raus in die Sonne und in dieses architektonisch dauerüberraschende Tbilisi.